Frauen an Imkerei interessiert Imkerverein Dissen bietet Imker-Grundkurs in Bad Laer an

Von Anke Schneider

Auf die Bienen, fertig, los: Enno Stratmann und seine Schüler beim zweiten Treffen der Imker-Grundschulung im Lehrbienenstand Bad Laer. Foto: Anke SchneiderAuf die Bienen, fertig, los: Enno Stratmann und seine Schüler beim zweiten Treffen der Imker-Grundschulung im Lehrbienenstand Bad Laer. Foto: Anke Schneider

Dissen/Bad Laer. Die Imkerei liegt im Trend. Das hat zumindest der Imkerverein Dissen festgestellt. Zur Grundschulung, die der Verein in diesem Jahr anbietet, haben sich 22 Bienenfreunde angemeldet. Erstaunlicherweise sind gut 40 Prozent davon Frauen.

Für die eine ist es die Begeisterung für die Honigbiene als Insekt mit überragender ökonomischer und ökologischer Bedeutung, für andere die Lust auf Honig und für wieder andere einfach ein sinnvoller Zeitvertreib. Die Motive, die die 13 Männer und neun Frauen für das uralte Geschäft der Imkerei begeistert, sind ganz unterschiedlich. Ebenso die Orte, aus denen sie kommen. „Wir haben Kursteilnehmer aus Dissen, Bad Rothenfelde, Bad Laer, Bad Iburg und Hilter hier, aber auch aus Beckum, Neuenkirchen bei Bramsche und Georgsmarienhütte“, berichtete Enno Stratmann, der einen Teil der Schulung bestritt.

Die Jüngsten bei der Grundschulung sind Lukas und Timo Frankenberg, 13 und 15 Jahre alt. Sie haben während einer Imker-AG an ihrer Schule in Georgsmarienhütte Feuer gefangen. „Das interessiert uns einfach“, sagen die beiden Jungs und freuen sich schon auf ihre ersten Bienenvölker, die sie schon in diesem Sommer kaufen wollen. „Den Gutschein dafür haben wir zu Weihnachten bekommen“, erzählten die beiden und können es kaum abwarten, bis es so weit ist.

Doch bis dahin gilt es, noch einige Theorie- und Praxisstunden zu absolvieren. Begonnen hatte die Grundschulung mit Informationen über die Biene selbst und die Behausungen, die sie baut – im Fachjargon „Beute“ genannt. Als Nächstes geht es um die Fütterung und Betreuung eines Bienenvolkes und um die gefürchtete Varroamilbe.

Im März steht eine Honigschulung an, die Imker absolvieren müssen, wenn sie Honig verkaufen wollen. Diesen Teil, der mit einer Prüfung endet, wird Berufsimkerin Maria Rieken übernehmen. Im April stehen dann die ersten praktischen Schulungstage an. „Wir haben am Lehrbienenstand vier Völker, an denen die Schüler üben können“, sagte Enno Stratmann. Zum Honigschleudern im Juni geht es zu verschiedenen Imkern des Vereins, die ihre Bienenstöcke dafür zur Verfügung stellen. Vorher wird Guido Eich, Bienenfachberater des Bieneninstitutes Celle, die Teilnehmer über die wesentlichen Bienenkrankheiten aufklären.

Wilhelm Stöwe aus Halle ist einer der ältesten Teilnehmer der Grundschulung. Soeben 65 Jahre alt geworden, ist er in den Ruhestand getreten und hat sich nach einem sinnvollen und interessanten Hobby umgeschaut. „Wir essen einfach gerne Honig“, begründet er, warum er aufs Imkern gekommen ist. So eilig wie Lukas und Timo Frankenberg hat er es mit der Anschaffung von Bienenvölkern aber nicht. „Immer mit der Ruhe“ sei in seinem Jahrgang eher das Motto.